Arbeitsfelder
Die Arbeitsfelder der WFBW unterteilen sich in vier Kategorien:
Bei der Wiederansiedlung des Atlantischen Lachses gliedert sich die Arbeit vor Ort in drei Praxisphasen, die wissenschaftlich begleitet werden:
Phase 1: Vorbereitende Gewässerentwicklung und erster Besatz
In der ersten Phase werden die Grundlagen für die Lachswiederansiedlung geschaffen. Hierzu zählen vor allem die Wiederherstellung ökologischer Fließgewässerfunktionen wie zum Beispiel von Laichplätzen und Jungfischhabitaten. Gleichzeitig müssen die Durchgängigkeit und angemessene Wasserführungen in den Ausleitungsstrecken der Wasserkraftwerke bereit gestellt werden. Parallel hierzu werden Jungfische aus dem französischen Loire-Allier-Gebiet in die Programmgewässer eingesetzt, um dort den Lebenszyklus des Atlantischen Lachses in Gang zu setzen. Einige Jahre danach kehren dann wieder Lachse aus dem Atlantik in die Zielgewässer zurück.
Phase 2: Bestandsaufbau und Lebensraumverbesserung
In den erreichbaren Programmgewässern mit schon zum großen Teil erschlossenen Lebensräumen kann, parallel zur weiteren Lebensraumverbesserung, mit dem eigentlichen Bestandaufbau begonnen werden. In dieser Phase muss der Jungfischbesatz deutlich intensiviert werden. Als Grundlage dienen nun die bereits in das Oberrheingebiet zurückkehrenden Lachse.
Einige Rückkehrer werden jährlich an den Kontrollstationen In Iffezheim und Gambsheim entnommen. Ihre Nachkommen werden bis zur Laichreife herangezogen und bilden dann die Elterntiere für einen ausreichend großen Jungfischbesatz in den Gewässern. Zu dieser Vermehrung der zurückkehrenden Rheinlachse dienen die Lachszuchtanlagen Wolftal im Schwarzwald und die Partneranlage Obenheim im französischen Elsaß.
In dieser Phase müssen auch die Kerngebiete der Wiederansiedlung für Lachse erschlossen und weiterentwickelt werden. Dies erfordert verstärkte Anstrengungen bei der Revitalisierung der Programmgewässer.
Phase 3: Bestandsförderung durch weitere Gewässerrenaturierung
Parallel zur zunehmenden natürlichen Fortpflanzung wird der Jungfischbesatz in der dritten Umsetzungsphase allmählich zurückgenommen. Der wieder vorhandene Lachsbestand wird durch weitere Gewässerrenaturierungen stabilisiert und unterstützt. Lokal werden noch vorherrschende Eingriffe in die Wasserqualität und Beeinträchtigungen der Gewässerstruktur beseitigt.
Um das Ziel, die Verbesserung der Gewässer und Wiederansiedlung der Wanderfische zu erreichen, gehen die drei Umsetzungsphasen ineinander über und werden gewässerspezifisch angepasst. In den einzelnen Zielgewässern können je nach Fortschritt der Gewässer- und Bestandsentwicklung unterschiedliche Phasen im Mittelpunkt stehen.